Wir sind überzeugt,

  • dass jeder Mensch das Recht hat, gemäß seiner eigenen Glaubensüberzeugungen zu leben, und niemand ihm einen anderen Glauben aufzwingen darf,
  • dass jeder Mensch das Recht hat, seine Religionszugehörigkeit zu wechseln, einen anderen oder auch keinen spezifischen Glauben mehr zu haben,
  • dass jeder Mensch das Recht hat, seinen Glauben öffentlich und gemeinsam mit anderen zu bekennen und Religion daher nicht nur Privatsache ist,
  • dass Staat und Religion getrennt sein sollen und es dennoch die Aufgabe des Staates ist, seine Bürger auch in der Ausübung ihrer Religion zu fördern.

Wir sind dankbar dafür,

  • dass die Religionsfreiheit in Deutschland vom Grundgesetz her garantiert und den Religionen ihre Religionsausübung im Rahmen der Gesetze möglich ist,
  • dass die Zusammenarbeit von Staat und Religionen zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger rechtlich klar geregelt ist,
  • dass es viele Beispiele für das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen in Deutschland gibt.

Wir beklagen,

  • dass die Religionsfreiheit in vielen Teilen der Welt nicht gewährleistet wird und Menschen aufgrund ihres Glaubens verfolgt oder unterdrückt werden,
  • dass nicht überall die Religionen gleich behandelt und gleiche Rechte und Pflichten haben,
  • dass Gewalt im Namen von Religionen ausgeübt und gerechtfertigt wird,
  • dass sich Menschen zu Hass gegen andere Religionen aufstacheln lassen,
  • dass auch in Deutschland Menschen die Religionsfreiheit nicht achten.

Wir verpflichten uns,

  • zuzulassen, dass auch Menschen anderer Religion von ihrem Glauben privat und öffentlich Zeugnis geben dürfen,
  • dafür einzutreten, dass sich auch Angehörige anderer Religionen überall in der Welt würdige und angemessene Gebetsstätten errichten können,
  • gegenseitig aufeinander zu hören und einander tiefer verstehen zu wollen,
  • keine Zerrbilder der anderen Religion zu zeichnen und den interreligiösen Dialog zu suchen,
  • dafür einzutreten, dass Gewalt in jeder Form keine Rechtfertigung aus der eigenen Religion erhält,
  • die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu fördern
  • zum Wohl der Gesellschaft mit Partnern aus anderen Religionen und der nicht-religiösen Gesellschaft zusammenzuarbeiten.

Dresden, am 3. Oktober 2016



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